Jetzt ist es langsam genug. Die Banken sind schuld, ja ja! Für mich werden zwei ganz dicke Punkte bei der Bankenkrise immer weggelassen:
- Die Politik hat wohl vergessen, daß sie für den gesetzlichen Rahmen zuständig war und immer noch ist
- Die Banken gehören jemandem (Privatpersonen !), und diese Eigentümer werden in der ganzen Krise völlig unberührt gelassen
Das zeigt uns deutlich, daß das Fernsehen nur ein Propagandainstument ist – sogar die ach so geliebte „Tagesschau“ … ! Und das sagt uns auch, daß wir vom Jammern wegkommen müssen, hin zur Suche der „Geldsenke“ (frei nach „Datensenke“) und zu einer soliden weltweiten Gesetzgebung im Finanzsektor. Aber Jammern tut gut, da macht man das halt – incl. meinen Lieblingen von der Gewerkschaft.
Hallöchen,
deinen Punkt EIGENTÜMER muss ich leider korrigieren: Die Banken sind juristische Personen und als solche selbst juristisch belangbar. Eine Durchhaftung auf die Aktionäre gibt es nicht!
Ansonsten hast du recht: Die Politik wird zwar deutlich aufs Korn genommen, aber passieren tut leider nichts. Andererseits ist es aber auch sehr schwierig, etwas zu tun, denn gegen die Dummheit der Anleger gibt es nun einmal kein Gesetz! Eine Hauptschuld liegt bei den Ratingagenturen, deren Ratings für sämtliche zusammengebrochenen Produkte ja ausgezeichnet waren. Nur können diese nichts dafür, dass eine ganze Welt so dämlich ist und ihnen alles glaubt! Im Grunde war das ganze ja nichts weiter als ein grandioser Kettenbrief mit Gewinnversprechungen, und Zigtausende waren so blöd, darauf hereinzufallen.
Wo soll hier die Politik ansetzen? Wenn Bankverkäufer ihre Kunden beschwatzen, Lehman zu kaufen, diese das dann tun und in den Kaufunterlagen aber eindeutig steht, dass eine Bank auch insolvent werden kann, so lässt sich gesetzlich wenig tun. Stell dir vor, du gehst in den Laden, kaufst eine Tüte Gummibären, und auf der Rückseite steht kleingedruckt: Diese Süßwaren schmecken manchmal nach Zahnpasta. Dann ist es dein eigenes Pech!
Meiner Meinung nach gibt es nur wenig Möglichkeiten, so etwas in Zukunft zu vermeiden. Z.B. die Managerhaftung! Problematisch ist, dass kaum jemand mehr einen Managerposten annehmen wird, wenn er persönlich haften muss. Stell dir vor, du bist ein kleiner Angestellter, haftest aber persönlich dafür, wenn durch deinen Fehler ein großer Kunde abspringt. Kein Mensch würde diesen Job annehmen!
Oder aber ein Verbot von Ratingagenturen: Damit wäre also jeder auf seine eigene Meinung angewiesen, evtl. sorgen Ratingagenturen doch dafür, dass der Markt übersichtlicher wird. Der Glaube an die Unfehlbarkeit darf einfach nicht sein, aber den gibt es nicht per Gesetz!
Banken haften für das, was sie ihren Kunden empfehlen. Damit würden die Banken gar nichts mehr empfehlen außer Staatsanleihen. Und selbst die sind nicht 100%ig sicher!
Versteh mich nicht falsch: Ich würde eine gewisse Managerhaftung auf jeden Fall gesetzlich festlegen, außerdem auf jeden Fall das Verbot, Wertpapiere in mehr als 2 oder 3 Stufen zu bündeln, um die Transparenz zu erhalten. Aber DAS wird eh nicht durchsetzbar sein.
Eigentlich ist es sehr ernüchternd: Der Gesetzgeber hat kaum eine Möglichkeit, etwas zu tun!